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in Zwönitz 
Mit der Kreditschöpung können Banken Geld aus dem Nichts erschaffen. Dieses Geld wird als Kredit ausgegeben kann aber auch zu Spekulationszwecken mit enormen Eigenkapitalrenditen verwendet werden. Auf der anderen Seite sind Finanzcrashs vorgrogrammiert und die Staaten und Sparer werden zu Geiseln der Finanzmärkte gemacht.

Banken können Kredite ausgeben, ohne dass vorher eine Einzahlung z.B. durch einen Sparer oder Teilhaber erfolgt ist. Dieser als Kreditschöpfung benannte Vorgang ist heutzutage normal und auch gesetzlich zulässig. Die Höhe der schöpfbaren Kredite wird zwar durch das Eigenkapital der Bank begrenzt. Jedoch ist die Eigenkapitalrate so gering angesetzt, dass die Kreditschöpfung z.B. das 20 oder 50-fache des Eigenkapitals betragen kann. Diese Möglichkeit haben sich die Banken selber geschaffen, im Zuge der sogenannten Basel-Regeln.

Und so funktioniert Kreditschöpfung

Die Bank überweist von einem eigenen Konto auf das Konto des Kreditnehmers eine Summe, das Konto der Bank ist dadurch im Minus, natürlich ohne Zinsen. Das Guthaben auf dem Konto des Kreditnehmers ist liquides Geld und kann für Ausgaben verwendet werden. Normalerweise wird das so geschöpfte Geld bei der Tilgung des Kredites wieder vernichtet, d.h. es wird kein Geld erzeugt, sondern nur eine zeitweise Liquidität beim Kreditnehmer.

Kreditschöpfung scheint zunächst genial. Sie diente ursprünglich dem Zweck der Liquidität und damit der Unterstützung von Investition. Aber sie ist umso problematischer, wenn die Tilgung des Kredites z.B. durch einen Konkurs des Kreditnehmers ausfällt. Das geschöpfte Geld muss nun wieder aus dem Verkehr gezogen werden, notfalls durch Aufbrauch des Eigenkapitals der Bank. Da infolge der niedrigen Eigenkapitalrate die ausgefallene Kreditsumme das Eigenkapital schnell übersteigen kann (was nur aufgrund der Geldschöpfung möglich ist), wäre die Bank augenblicklich pleite.

Durch die Geldschöpfung wird das Konkursrisiko der Bank erheblich erhöht, bereits ein einzelner Tilgungsausfall kann Konkurs bedeuten. 

Kreditschöpfung und Spekulation

Die Bank kann durch Kreditschöpfung auch Geld für Spekulationszwecke (Wetten, Derivate) schaffen und damit selbst spekulieren. Klappt die Spekulation, kann die Bank einen immensen Gewinn einfahren. Selbst wenn die Spekulation nur 2% Rendite bringt, kann die Eigenkapitalrendite dann bis zu 100% betragen. Darin liegt das eigentliche Problem der Kreditschöpfung.

Beispiel: Die Bank hat Eigenkapital in Höhe 1 Mrd. Euro. Sie kann bis zu 50 Mrd. € Kredit schöpfen und damit spekulieren. Bringen diese 50 Mrd. € lediglich 2% Rendite (1 Mrd.), hätte die Bank 1 Mrd. Euro gewonnen, soviel wie sie Eigenkapital hatte. Sie hat eine Eigenkapitalrendite von 100% erwirtschaftet.

Sind aber die Risiken und die Spekulationssumme zu groß kann sich die Bank selbst in die Zahlungsunfähigkeit katapultieren. Das kann schon dann passieren, wenn in dem Beispiel die Spekulation 3% Verlust einfährt, also nur 48,5 Mrd. zurückbringt. Die Bank müsste aus eigenem Vermögen 1,5 Mrd. vernichten, um die geschöpften 50 Mrd. vollständig zu neutralisieren, mehr als sie Eigenkapital hat. Wenn sie nicht augenblichen selbst Kredit bekommt, wäre sie konkurs.

Kreditschöpfung und Bankenrettung

Durch die Möglichkeit der Kreditschöpfung wird die Abhängigkeit der Bank von Spareinlagen verringert oder gänzlich abgeschafft. Wenn die Bank dann aber trotzdem Spareinlagen hat, können diese einem Konkursfall zum Opfer fallen, obwohl sie mit dem Kreditgeschäft garnichts zu tun hatten. 

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der Staat die Bank retten wird, um die Spareinlagen zu schützen. Andererseits würde die Politik in eine schwierige Position geraten. Daraus schließt sich, dass die Spareinlagen, die für das Kreditgeschäft selbst garnicht erforderlich sind, nur als Schutzschirm für die Spekulationsgeschäfte missbraucht werden.

Die Bankenrettung wird aber auch aus einem zweiten Grund betrieben. Wenn das geschöpfte Geld im Konkursfall nicht zurückgegeben und vernichtet wird, würde dies im Umlauf bleiben. Wenn nun bei andern Institutionen, z.B. beim Staat, die Bilanz nicht verkürzt wird, steigt unmittelbar die Geldmenge und damit die Inflation, ohne dass Geld gedruckt werden muss, d.h. Geld verliert seinen Wert. Der Staat wird also Geld verknappen, indem er selbst Schulden aufnimmt und Ausgaben kürzt.

Finanzkrise

Durch einen derartigen Konkursfall wäre der Beginn der Finanzkrise 2008 zu erklären. Nicht aber der Konkursfall einer einzelnen Bank ist die Ursache der Finanzkrise, sondern die durch Kreditschöpfung möglichen Spekulationsgeschäfte. Die Staaten mussten erstmalig mit Steuergeldern Banken retten, weil ja auch Spareinlagen in Gefahr waren.

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